27. März

Wechselnde Pfade,

Schatten und Licht:

alles ist Gnade,

fürchte dich nicht.

(Alter Hausspruch aus dem Baltikum)

Gegen Mittag ziehen Wolken auf und der Wind nimmt merklich zu. Ich biete ihm durch den ausladenden Rucksack eine optimale Angriffsfläche und habe alle Mühe, nicht auf die Fahrbahn zu wehen. Das Vorankommen wird immer anstrengender und Erschöpfung macht sich in mir breit. Meine einzige Chance auf eine halbwegs windgeschützte Pause ist der Straßengraben. Hier kauere ich mich auf den Boden neben eine weggeworfene Coladose und verzehre frierend und in aller Eile ein paar Nüsse und etwas Schokolade. Ich möchte ausruhen, aber es ist einfach zu kalt, um länger hier sitzen zu bleiben. Also krieche ich den Abhang wieder hinauf und schleppe mich weiter.

Der Rucksack wird schwerer und schwerer. Die Euphorie von Vorhin ist verflogen und ich fühle mich nur noch mies. Wenn ich jetzt umdrehe, dann bin ich heute Abend wieder in Trelleborg, morgen früh in Rostock und morgen Mittag in Berlin in meinem warmen Zimmer. Es fällt mir schwer, diesen verlockenden Gedanken zu unterdrücken. Ein paar Mal bleibe ich stehen und bin ich drauf und dran kehrtzumachen. Schließlich aber kann ich mich dazu überreden, heute einfach durchzuhalten und abzuwarten, wie es mir morgen geht.

28. März

Lara ging auf einem Pfade, der an Gleisen entlangführte und von Pilgern und Wallfahrern benutzt wurde. Dann bog sie in eine Wiese ein, die am Waldrand lag. Hier pflegte sie haltzumachen und die Augen halb zu schließen, um die berauschend duftende Luft der unendlichen Waldweite in sich einzusaugen. Diese Luft war ihr mehr verwandt als Vater und Mutter, sie war ihr vertrauter als ihr Geliebter, sie lehrte sie eine tiefere Weisheit als jedes Buch. Für einen Augenblick erschloss sich ihr aufs Neue des Lebens Sinn. (Pasternak, Doktor Schiwago)

Hinter einem Schleier aus Frühnebel schiebt sich die Sonne langsam über den grasbewachsenen Hügel vor meinem Zelt empor. Es verspricht ein herrlicher Tag zu werden. Lautes Rufen und Flügelschlagen kündigt den Abflug der Wildgänse an, die zahlreich am Ufer des Havgårdssjön die Nacht verbracht haben. Vielleicht sind das dieselben Vögel, die ich schon auf der anderen Seite der Ostsee beobachten konnte. Doch im Gegensatz zu mir sind sie aus eigener Kraft über das Meer gelangt. Voller Bewunderung sehe ich ihnen zu. Tiere sind in viele Dingen viel autonomer als wir Menschen. Diese Gänse fliegen jedes Jahr tausende von Kilometern und finden ganz selbstverständlich ohne Kompass, Karte, GPS oder Navi den Weg zu ihren Brutplätzen im hohen Norden. Sie wissen genau, wo sie hin müssen. Welcher Mensch kann das schon von sich behaupten?

29. März

Ein Ziel stand vor Siddharta, ein einziges: leer werden, leer von Durst, leer von Wunsch, leer von Traum, leer von Freude und Leid. Von sich selbst wegstreben, nicht mehr Ich sein, entleerten Herzens Ruhe finden, im entselbsteten Denken dem Wunder offen zu stehen, das war sein Ziel. Wenn alles Ich überwunden und gestorben war, wenn jede Sucht und jeder Trieb im Herzen schwieg, dann musste das Leben erwachen, das Innerste im Wesen, das nicht mehr Ich ist, das große Geheimnis. Die Welt zu durchschauen, sie zu erklären, sie zu verachten, mag großer Denker Sache sein. Mir aber liegt einzig daran, die Welt lieben zu können, sie nicht zu verachten, sie und mich nicht zu hassen, sie und mich und alle Wesen mit Liebe und Bewunderung und Ehrfurcht betrachten zu können. (Hesse, Siddharta)

Die aufgehende Sonne bricht sich durch das Geäst des Waldes und lässt jeden einzelnen der unzähligen Tautropfen wie eine Perle erglänzen. Was für ein herrlicher Anblick! Eine Weile staune ich ganz versunken vor mich hin. Dann habe ich wie immer um diese Zeit den schwierigsten Moment des Tages zu meistern: Raus aus dem warmen Schlafsack und den Nachtklamotten und rein in die nasskalte Wanderkluft. Das Ganze bei Minusgraden, die meinen Atem in dicken Wolken kondensieren lassen. Anschließend fange ich sofort an, hektisch mein Zeug zusammenzupacken, um durch die Bewegung wieder warm zu werden. Es hilft, und als ich eine halbe Stunde später aufbreche, ist alles vergessen.

30. März

Keinen Weg lässt uns Gott gehen, den er nicht selbst gegangen wäre und auf dem er uns nicht vorausginge. (Dietrich Bonhoeffer)

Durch einen vermüllten Graben kämpfe ich mich an einer nicht abreißenden Kette vorbeizischender Autos vorbei. Zu allem Überfluss fängt es auch noch zu regnen an und der Matsch spritzt bis zu mir hinunter. Na toll, so hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Wo sind die einsamen Wälder und klaren Seen? Ich setze den Rucksack ab und wühle hastig die Regenhose heraus. Rasch fallen immer mehr dicke Tropfen. Ich muss mich mit dem Anziehen beeilen. Unbeholfen zwänge ich die klobigen Wanderschuhe durch die Hosenbeine – erst den einen, dann den anderen. Dabei stehe ich auf dem jeweils freien Bein, schwanke bedenklich hin und her und drohe in irgendeinem durchnässten Abfallhaufen zu landen.

Das sind genau die Situationen, in denen man leicht den Mut verliert. Ich fühle mich klein, hilflos und verloren inmitten dieses völlig verregneten Schnellstraßengewirrs, wo ich als Fußgänger absolut nichts zu suchen habe. Sehnsüchtig denke ich an mein Zimmer zu Hause, meine gemütliche Schreibtischecke und ein gutes Buch. Was für eine Schnapsidee zum Nordkap zu laufen! Ich werde das niemals durchstehen – die ständige Nässe und Kälte, der schwere Rucksack, die schmerzenden Füße, der Hunger… Da kann ich ebenso gut gleich umkehren. Ich versuche, nicht länger darüber nachzudenken und laufe einfach weiter. Etwas Anderes bleibt mir vorerst auch nicht übrig. Denn selbst wenn ich zurück nach Berlin wollte, als allererstes muss ich hier weg.

31. März

Wenn wir etwas genauer betrachten, erkennen wir, dass es mit all den anderen Dingen dieses Universums verbunden ist. (John Muir)

In Hörby kaufe ich ein und mache es mir hinterher auf dem Parkplatz mit einem Eis und etwas Obst gemütlich. Ich setze mich einfach auf den Boden und lehne mich an meinen Rucksack. Trotzdem guckt mich niemand komisch an. Wandern ist hier wirklich viel normaler als bei uns.

Jenseits des Ortes führt der Skåneleden in ein ausgedehntes Waldgebiet hinein, anfangs noch entlang der Straße, doch dann wird die Strecke immer einsamer und schöner. Gegen Mittag stoße ich auf eine sanft hügelige Lichtung, auf der ein paar Schafe grasen. Ich bleibe stehen, sehe den Tieren zu und lasse meine Gedanken schweifen. Es gelingt mir zunehmend besser, einfach in den Tag hinein zu leben. 

 

1. April

Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Geld. Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht ängstlich um euer Leben, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, auch nicht um euren Körper, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben viel mehr als Essen, der Körper viel mehr als Kleidung? Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht und ernten nicht, sammeln auch keine Vorräte in Scheunen – und Gott, Vater und Mutter für euch im Himmel, ernährt sie. Sollte es bei euch so viel anders sein? Könnt ihr euren Lebensweg auch nur um eine kurze Strecke verlängern, indem ihr euch Sorgen macht? Und was sorgt ihr euch um Kleidung? Betrachtet die Blumen auf den Feldern, wie sie sich im Wachsen entfalten: Sie mühen sich nicht ab und sie spinnen nicht. Doch ich sage euch: Nicht einmal Salomo in all seinem Glanz war schöner gekleidet als eine dieser Feldblumen. Wenn aber Gott selbst die Gräser auf dem Feld so kleidet, die heute da sind und morgen in den Ofen geworfen werden – warum fehlt euch dann das Vertrauen, dass Gott umso mehr für eure Kleidung sorgt? So hört nun auf, euch zu sorgen und zu fragen: Was sollen wir essen? Oder: Was sollen wir trinken? Oder: Womit sollen wir uns kleiden? Gott, Vater und Mutter für euch im Himmel, weiß ja, dass ihr dies alles braucht. Sucht die gerechte Welt Gottes, und dies alles wird euch geschenkt werden. Sorgt euch nicht um morgen, denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Es reicht, wenn jeder Tag seine eigene Belastung hat. (Mt 6,18ff)

Am späten Nachmittag mache ich mich auf die Suche nach einem Schlafplatz und folge einem Pfad, der nach rechts tiefer in den Wald hineinführt. Der Boden ist von goldbraunem Laub bedeckt, das sich vor meinen Füßen raschelnd zu kleinen Bergen aufwirft. Ansonsten ist es ganz still. Ringsum ragen schlank, glatt und grau die Stämme der Buchen in die Höhe. Oben zeichnen sich die kahlen Äste und Zweige vor dem blauen Himmel ab. Es ist wunderschön hier und ich beschließe zu bleiben.

Als ich gerade den letzten Hering im Boden versenkt habe, kommt laut hechelnd ein großer schwarzer Hund angerannt. Für einen Moment erschrecke ich. Doch zum Glück scheint er nicht aggressiv, sondern beschnuppert nur neugierig meine Sachen. Eine Frau in knallgelber Signaljacke stolpert hinterher. Wegen dieser Jacke und weil man als Deutscher so sehr daran gewöhnt ist, dass alles reglementiert und Vieles verboten ist, denke ich zuerst, sie sei im Dienste der schwedischen Variante des Ordnungsamtes unterwegs. Reflexartig schalte ich in den defensiv-entschuldigenden „Bitte, Bitte“- und „Ich habe für heute Nacht keinen anderen Platz gefunden“-Modus. Sie fragt, wo ich herkomme und was ich in Schweden mache. Ich hätte beinah meinen Personalausweis gezückt – deutsche Sozialisation lässt sich eben nicht auf die Schnelle durch ein paar Tage Skandinavien auslöschen –, bis ich endlich begreife, dass sie einfach nur versucht, ein nettes Gespräch mit mir zu führen. Sie versichert mir, dass es in Schweden völlig okay sei, eine Nacht irgendwo im Wald zu zelten und dass man auch niemanden fragen müsse. Eigentlich weiß ich das, aber hier ganz im Süden, wo es noch recht dicht besiedelt ist, bin ich mir trotzdem manchmal unsicher, ob ich nicht doch irgendwen störe. Oben im Norden ist das anders, da macht man sich solche Gedanken nicht, denn man begegnet sowieso fast niemandem.

Ich traue meinen Ohren kaum, als die Frau mir auch noch anbietet, mit ihr zu kommen. Es würde heute Nacht sehr kalt werden und ich könnte bei ihr auf dem Sofa schlafen. Sie wohne ganz in der Nähe, nur ein kleines Stück die Landstraße hinunter. Richtig, da habe ich auf dem Weg hierher ein paar rote Holzhäuschen gesehen. Ich bin ganz sprachlos angesichts von so viel unerwarteter Freundlichkeit. Würde die Sonne nicht so herrlich scheinen, hätte ich das Angebot sicher angenommen. So aber beschließe ich, an diesem wunderschönen Platz im Wald zu bleiben.

Wir unterhalten uns noch eine ganze Weile, und zum ersten Mal erzähle ich einer fremden Person, dass ich zum Nordkap laufe. Sie findet das gar nicht verrückt, sondern beglückwünscht mich zu dem Mut, so etwas zu versuchen. Zum Abschied sagt sie mir nochmal, dass ich jederzeit zu ihr kommen könnte, wenn ich irgendein Problem hätte oder frisches Wasser bräuchte. Die Tür sei immer offen. Wow, so viel Gastfreundschaft und Vertrauen einem unbekannten Menschen gegenüber! 

2. April

Erde, Leben und Menschheit bilden eine einzige komplexe und in sich vielfältige Wirklichkeit. Davon haben die Astronauten Zeugnis gegeben, als sie die Erde von ihren Raumschiffen aus betrachteten: Erde, Biosphäre und Menschheit können nicht unterschieden werden, sie bilden eine einzige leuchtende Einheit. Alles ist lebendig. Die Erde ist Gaia. Der Mensch ist nichts anderes als die Erde selbst, die fühlt, denkt, liebt, Sorge trägt und Ehrfurcht empfindet. Erde und Menschheit haben denselben Ursprung und dasselbe Geschick. (Leonardo Boff)

Noch relativ früh am Nachmittag erreiche ich etwa 3 km westlich des Dorfes Hörja einen vindskydd, der völlig anders konstruiert ist, als alle, die mir bisher untergekommen sind. Er ist fast komplett in einen Hügel hineingebaut. Nur das Dach mit zwei kleinen Fenstern vorn und hinten im Giebel ragt etwas hervor. Dort, wo der Hügel ausläuft, befindet sich eine kleine Tür, die nur ca. 1,50 m hoch ist. Das Ganze erinnert an eine Hobbit-Höhle. Drinnen ist es kühl, feucht und etwas düster. Ich richte mich häuslich ein und gehe wieder hinaus, um die Umgebung zu erkunden.

Das Gelände ist von einem dichten Baumgürtel umgeben, der zur einen Seite in einen Wald übergeht, zur anderen schließt sich Ackerland an. Es gibt ein Toilettenhäuschen und sogar einen Wasserhahn mit Trinkwasser. In der Nähe einer Feuerstelle entdecke ich einen anderen Wanderer – deutlich älter als ich, der gerade sein Zelt aufbaut. Er kommt aus Ängelholm bei Helsingborg, nicht weit weg von hier, und ist nur übers Wochenende unterwegs. Als ich erzähle, dass ich vor drei Wochen in Berlin losgelaufen bin, ist er ziemlich beeindruckt. Ich behaupte, ich wolle Schweden von Süd nach Nord durchwandern. Keine Ahnung, warum ich jedem etwas anderes und so Wenigen das sage, was ich tatsächlich vorhabe. Wahrscheinlich habe ich Angst, dass ungläubige Reaktionen Zweifel in mir wecken könnten. Doch ich will nicht zweifeln, sondern lernen, an mich zu glauben.

Der Ängelholmer kommt sofort ins Plaudern. Früher habe er selbst längere Wanderungen unternommen. Heute fehle ihm leider die Gelegenheit dazu und er mache fast nur noch Kurztrips. Er beneide mich um die wunderbare Zeit, die mir bevorstehe. Ich würde überwältigende Landschaften zu sehen bekommen. Das mag ich an den Schweden, sie schaffen es ihr eigenes Land zu lieben und das auch zu sagen, ohne in peinlichen Patriotismus zu verfallen.

Ich setze mich in die Sonne, um Tagebuch zu schreiben. Als es dunkel wird, entfacht der Ängelholmer ein Lagerfeuer und fragt, ob ich mich zu ihm setzen will. Er sei neugierig und würde gern mehr über meine Reise erfahren. Der Himmel ist sternenklar und entsprechend rasch wird es kalt. Am Feuer aber lässt es sich aushalten, und wir reden lange über Outdoor, Reisen und alle möglichen Touren, die wir schon gemacht haben. Irgendwann lassen wir die Flammen runterbrennen, schauen zu wie die letzten Glutfunken in den Nachthimmel hinaufknisterten und verabschieden uns voneinander.

 

Die kurzen aber intensiven Kontakte, die man unterwegs zu einem fremden Menschen, den man irgendwo in der Einsamkeit trifft, knüpfen kann, sind etwas ganz Besonderes. Sie stehen außerhalb der Zeit, weil sie keine Vergangenheit und keine Zukunft kennen. Sie sind frei von enttäuschten oder unerfüllten Erwartungen – und eigentlich sind sie auch frei von negativen oder positiven Gefühlen für das Gegenüber. Sie sind gewissermaßen neutral, ohne gleichgültig zu sein. Zwei Unbekannte, die innerhalb einer großen Menschenmenge einander nicht bemerken würden, gewinnen, weil sonst niemand da ist, für ein paar Stunden Bedeutung füreinander. Dann geht jeder seiner Wege, taucht wieder ein in seine Anonymität unter Vielen und dennoch hat sich in beiden die bereichernde Erkenntnis erneuert, von zahllosen, einzigartigen Individuen umgeben zu sein.

3. April

Luft, die alles füllet,
drin wir immer schweben,
aller Dinge Grund und Leben,
Meer ohn Grund und Ende,
Wunder aller Wunder:
ich senk mich in dich hinunter.
Ich in dir, du in mir,
lass mich ganz verschwinden,
dich nur sehn und finden. 
(EG 165, 5)

Nebel liegt in dicken Schwaden über den Wiesen und Feldern. Die Luft wiegt schwerer als gewöhnlich und nichts bewegt sich am grauen tiefhängenden Himmel. Ganz vereinzelt fallen Regentropfen, so als wollten sich die Wolken ausregnen, könnten aber nicht.

Schon nach den ersten Kilometern bekomme ich Kopfschmerzen. Vielleicht liegt es am drückenden Wetter, vielleicht aber auch daran, dass ich nicht anders kann, als mir permanent im Geiste vorzurechnen, wie viele Tage, Wochen und Monate ich noch allein unterwegs sein werde. Ich bin schon etwas über 400 km gewandert – eigentlich keine ganz kurze Strecke –, aber mir stehen noch fast 3000 km bevor. Mutlos lasse ich mich am Wegesrand ins hohe Gras fallen. Vor meinen Augen stehen die reglosen Halme. Darüber wölbt sich der trübe Himmel. Unter mir spüre ich die feste Erde, die mich trägt. Alles ist gut, so wie es ist, sage ich mir immer wieder, und irgendwann schlafe ich ein.

 

Als ich gegen Mittag erwache, sind die Kopfschmerzen weg, und ich fühle mich erstaunlich gut erholt. Es geht teilweise auf schmalen Pfaden, teilweise auf Schotterwegen durch Wald, Wiese und Sumpf. Die Landschaft ist rauer und weniger agrarisch geprägt als noch im südlichen Schonen. Ich nähere mich dem dünnbesiedelten Småland mit seinen ausgedehnten Nadelwäldern und einsamen Seen. Bald beginnt das Bilderbuch-Schweden, wo man hinter jeder Ecke Michel aus Lönneberga oder die Kinder aus Bullerbü erwartet. Ich versinke in Kindheitsträumen und werde selbst ein wenig wieder Kind. Ich bekomme einen Blick für all die herrlichen Details am Weg. Ich freue mich am Gesang einer Amsel und an den ersten winzigen Knospen hier und da im Gesträuch.